Alexander Simon

Wolfgang Alexander Simon
meine Arbeiten, meine Werke

Ich, Wolfgang Alexander Simon, Doktor der Biochemie, halte Stifte und Pinsel in Händen solange meine Erinnerung zurückreicht. Zeichnen und malen waren mir als Kind eine große Freude, mit der ich die frühen Tage verbrachte. Ich wurde ein Jahr später als üblich in die Schule geschickt, weil ich den ganzen Tag beschäftigt war und „Ruhe gab“. Meine ersten Ausstellungen fanden im Hause statt, mit Bildern, frei entworfen oder mit Abbildungen von schönen Häusern, Türmen und Landschaften, die ich Bildbänden entnommen hatte. Sie wurden für 20 Pfennig das Stück von barmherzigen Familienmitgliedern und Freunden erworben.

Das Glück bescherte mir zwei Paten, die mir im Alter von zwölf Jahren einen Öl-Malkasten schenkten. Eine Sensation in damaliger Zeit, den fünfziger Jahren. Mit diesem Malkasten durfte ich zur Schwester Helene gehen, einer bildnerisch tätigen Klosterfrau im damaligen Dominikanerinnenkloster Zoffingen in Konstanz. Sie führte mich in die Techniken der Ölmalerei ein. Der Geruch, besser gesagt, der Duft, der damals von Ölfarben und Terpentin in meine Nase stieg, nahm mich und nimmt mich bis heute gefangen. Dieser Duft erinnert mich immer noch an meine ersten Schritte in der Ölmalerei.

Im Suso-Gymnasium in Konstanz gab Otto Adam Unterricht in Kunst. Er war ein Künstler, der nachkriegsbedingt und auch zum Broterwerb Lehrer geworden war. Er nahm, wenn auch nicht rein abstrakt, doch abstrahierend die Welt in sein Atelier und seine Bilder auf. Als ein Repräsentant der klassischen Moderne gab er deren Formen- und Farbenwelt im Unterricht leidenschaftlich weiter. Er öffnete uns den Blick für die klassische Moderne und so lernte ich sie lieben: Beckmann, Kirchner, Munch und andere. Landschaften und Formen der Architektur gaben damals und geben mir heute immer wieder Motive für meine Bilder.

Die Nachkriegsgeneration war auch durch abstrakte Malerei geprägt. Zu ihren Vertretern gehörten Pollock, Rothko,Nay u.a. Die Abstraktion war zum Teil die Antwort auf das Geschehen in einer zerstörten Welt, die man nicht mehr abbilden mochte und die keine Vorlage mehr darstellte für einen realistischen Bezug. Sie war auch eine direkte Auflehnung gegen die ästhetischen Auffassungen, die in den völkisch geprägten Bildern der NS-Zeit wie auch in den Schinken des Sozialistischen Realismus ihren Ausdruck fanden. Vor allem in den Vereinigten Staaten wurde die abstrakte Kunst als eine Kampfansage im Kalten Krieg aufgefaßt.